Während kleinere Wunden selbst behandelt werden können, sollte bei größeren Verletzungen unbedingt sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden. Um in einem Notfall schnell handeln zu können, sollte immer eine gut ausgestattete Stallapotheke  griffbereit sein.

Eine Stallapotheke sollte sich jeder Pferdebesitzer, zumindest aber jede Stallgemeinschaft anlegen. Was gehört denn nun aber rein in diese Apotheke*?

Verbandsmaterial:

Diese Ausstattung sollte ein guter Stall haben:

Sterile Wundekompressen eignen sich zum säubern von Wundrändern.

Unsterile Wundkompressen dienen dem Aufbringen von Salben oder vorübergehenden Auspolstern von Strahlfurchen.

Beides erhält man problemlos gegen kleines Geld in der Apotheke.

Die Watte bzw. Kompresse kommt direkt auf die Wunde und wird mit Bandagen oder Mullbinden fixiert. Es macht Sinn mehrere Artikel in diversen Größen vorrätig zu haben.

Idealerweise kauft man direkt selbstfixierende Haftbandagen.
Wenn die Wunde desinfiziert, behandelt und z.B. mit einer Wundkompresse abgedeckt ist, dann legt man die Bandage oder Mullbinde als Verband an. Hier sollte man darauf achten, die Bandagen niemals zu eng zu wickeln (Blut sollte zirkulieren können).

Pflaster: die klassischen großen Streifen für den Zweibeiner sollten immer vorrätig sein. Wir vergessen viel zu oft uns selbst bei den Pferden!

Pflasterklebeband: ist sehr hilfreich, um etwa Mullbinden abschließend zu fixieren und so noch besser an Ort und Stelle zu halten.

Sprühpflaster:
in Form von Silberspray / Zinkspray sind immer als erste Hilfemaßnahme hilfreich.

gekühlte Wunden schmerzen bekanntlich weniger, auch bei Pferden trifft dies zu. Ein vorbereitetes Kühlpack schadet auf einem Reiterhof nie! Egal ob sich nun ein Tier oder ein Mensch verletzt.

Hinweis: Es gibt selbstkühlende Pads, die man sich heutzutage kaufen und in den Schrank legen kann. Wenn man sie braucht drückt man sie zusammen und sie werden von selbst kalt. Sehr lange haltbar & extrem gut geeignet für den Pferdestall.

Ist super geeignet z.B. für die Fixierung von Hufverbände oder aber auch kleinere Reparaturmaßnahmen an Pferdedecken und im Stall.

zum Schneiden von Verbänden und Pflasterstreifen.

Der Stallschrank Sollre auch einen weichen Korb, nicht die wirklich unschönen alten Dinger aus Plastik, beinhalten. Unverzichtbar nach einer Kolik oder wenn dem Pferd die Zähne gemacht wurden.

um Splitter und andere Fremdkörper zu entfernen.

Zecken die man einfach mit Gewalt entfernt, verlieren oft ihren Kopf, dieser bleibt im Wirtskörper stecken. Eine Zeckenzange dreht die Zecke beim rausziehen, wodurch sie intakt bleibt.

diese schützen sowohl eine Wunde vor Bakterien von euch, als auch andersrum von Bakterien von Wunden.

um Medikamente (wie z.B. Hustensaft oder Colosan) zu dosieren und zu verabreichen.

wie beim Menschen, sagt auch beim Pferd die Körpertemperatur einiges über das Wohlbefinden aus.

Achtung: Es gibt spezielle Pferdefieberthermometer, die extra lang und mit „Wiederraushol-Griff“ ausgestattet sind. Digitale Thermometer eignen sich am besten.

Wichtig: Thermometer leicht eincremen, aus Sicherheitsgründen seitswärts zum Pferd stehend einführen und festhalten.

sind der absolute Geheimtipp bei Hufverbänden.

Im Regelfall Huf in die Windel stellen, Verschlüsse der Windel seitlich befestigen, Panzertape zur Fixierung und fertig ist der Angussverband. Spart lästiges Wickeln mit Verbandsmull & hält super.

hat sich bisher immer bewährt!

mit den wichtigsten Nummern  (Tierarzt, Schmied, Klinik usw.) . Außerdem eigene Kontaktdaten am Spind und beim Stallbetreiber hinterlegen.

Medikamente:

Kleine Wunden behandeln

Mirfulan  – hilft der Haut schneller abzuheilen und regt das Fellwachstum an (auf trockene Wunden und Krusten wo das Fell ab ist auftragen). In meinen Augen besser als Bepanthen.

Braunol Spray oder Iod (gut für offene Wunden – immer rauf wenn es blutet) & Wasserstoffperoxid (zum Auspülen von Wunden die evt. so tief sind das sie eitern könnten oder wo Dreck rein gelangen kann).
Schritt 1 ausspülen – Schritt 2 Zinkspray oder Silberspray drüber.

ist eine Haut- und Wundpflegesalbe, die nach alter Rezeptur die Kraft drei verschiedener Heilpflanzen nutzt. Ringelblumenöl, Teebaumöl und Johanniskrautöl können zur Linderung von Hautirritationen verschiedenster Genese beitragen.

Eigenschaften:

  • nach alter Rezeptur
  • mit Ringelblumenöl, Teebaumöl und Johanniskrautöl
  • unterstützt auf natürliche Weise die Regeneration irritierter Hautpartien
  • weist Insekten ab, so dass Wunden in Ruhe abheilen können
  • nimmt den Juckreiz
  • spendet Feuchtigkeit und hält die Haut elastisch und weich

Dermaxin ist besonders geeignet:

  • bei Ekzemen
  • bei Mauke
  • bei Pilzbefall
  • bei Milben
  • bei Schnitt-, Schürf- und Bisswunden
  • bei Verbrennungen

Selbst getestet und mein absolutes Musst-Have! Ich benutze sie nur noch als Lippenbalsam – weil sie wunderbar abheilt.

Wirkung: Kolloidales Silber weist eine antimikrobielle Wirksamkeit auf. Es kann Zellwände und Zellmembrane durchdringen und wirkt so im Inneren der Zelle. Kolloidales Silber wirkt sowohl im Inneren als auch äußerlich.

Anwendung: 1000ppm Hochrein In den meisten Fällen findet kolloidales Silberwasser seine Anwendung bei Hautdefekten, bei offenen oder infizierten Wunden oder auch bei Sommerekzem. Innerlich wird es eingesetzt zur Stärkung des Immunsystems oder bei bakteriellen Infektionen wie auch beim Befall mit Viren oder Pilzen. Seinen Einsatz findet es auch bei einer Allergie oder einer Augenentzündung.

Anwendung bei:

  • Blutergüssen
  • Verstauchungen
  • Zerrungen
  • Prellungen
  • Quetschungen

Die Pflanze Arnika an, ist für ihre heilende Wirkung bekannt  und wird als abschwellendes und entzündungshemmendes Mittel eingesetzt.

Erste Hilfe

Colosan – Eine nicht behandelte Kolik kann innerhalb kürzester Zeit zum Tod des Tieres führen – flüssig bei Verdacht auf Bauchweh mit einer Spritze ins Maul verabreichen (Scharren, Schlagen an den Bauch, krampfen, viel Wälzen, matter aufgeblähter Zustand)

Aber Achtung: Dies ist kein Wundermittel. Eine Untersuchung durch den Tierarzt sollte daher immer zumindest in Betracht gezogen werden!
Als erste Hilfemaßnahme z.B. beim Warten auf den Tierarzt ist dieses Mittel unverzichtbar!

Traumeel ist ein homöopathisches Schmerzmittel für Hunde und andere Tiere, das entzündungshemmend wirkt.

Anwendungsgebiete von Traumeel sind z.B.: 

  • Arthritis und Arthrose
  • Sehnenscheiden- oder Schleimbeutelentzündungen
  • Prellungen, Blutergüsse
  • Verrenkungen, Verstauchungen
Zur Anregung der Freßlust und zur Erhaltung einer ungestörten Atmung
durch Unterstützung der Selbstreinigung der Schleimhaut der Atemwege.
Es ist einen Mischung natürlich vorkommender Aromastoffe,
gelöst in wertvollen Pflanzenölen.
Anwendung: Bei Atemproblemen direkt ins Maul geben mit einer Spritze. Die Öle sorgen direkt für etwas bessere Luft – z.B. bis zum Eintreffen des Tierarztes. Nicht zum Inhalieren geeignet.

Pferdebeine

Bei Schwellungen am Bein: dick und heiß: Essigsaure Tonerde flüssig (Aluminiumacetat-Tartrat Lösung) unverzichtbar. Einen Teelöffel voll auf einen halben Liter giessen. Waschlappen oder Handtuch tränken und auf die heiße Stelle legen.

Wird das Handtuch warm, saugt es die Entzündung aus dem Bein und lässt es abschwillen. Immer wenn es warm wird wechseln. Auch genial um heraus zu finden, ob etwas entzündet ist. Danach einschmieren mit Tonerde-Paste und die Schwellung sollte innerhalb von 3 Tagen bei täglichen wiederholen spätestens weg sein. Andernfalls Tierarzt rufen.

 Heparin Salbe kann gegen dicke und geschwollene Sehnen sowie
bei Prellungen, Blutergüssen und Zerrungen angewendet werden. Sie fördert die Durchblutung & lässt die betroffene Stelle abschwellen.

Die Percutin Paste normalisiert die Flüssigkeitsverteilung im Gewebe und entwickelt gleichzeitig über den Verdunstungseffekt eine intensive Kühlung. Damit ist sie besonders wohltuend für beanspruchte Bänder, Sehnen und Muskeln.

Zusammensetzung:
Tonerde, Arnikaextrakt, Menthol, Isopropanol, Kamilleextrakt.

Hufe

  1. Kevin Bacon Hoof Solution – einfach auftragen und einwirken lassen. Geheimtipp, der wirklich super wirkt!
  2. Listerine Mundspülung – wirkt antibakteriell, ist absolut kostengünstig und dringt durch die Flüssigkeit super in den Huf und die betroffenen Stellen ein.
  1. Säubern: Die betreffenden Stellen mit einer milden Seife wie Jodseife o. Kernseife zu waschen, um die Krusten aufzuweichen. Krusten sollten täglich entfernt werden.
  2. Behandeln: Die betroffenen Stellen sollten mit einer guten desinfizierenden & schützenden Salbe eingecremt werden. Ich habe gute Erfahrungen mit dem oben genannten Dermaxin gemacht.

Gut zu wissen!