Wie treibe ich richtig, wofür und womit?


Zu Beginn der Ausbildung kann ich durch einen treibenden Impuls dem Pferd das „vorwärts“ erklären. Im Verlauf der Ausbildung habe ich durch das Treiben eine Möglichkeit, gezielten Einfluss auf die Hinterbeine des Pferdes zu nehmen. (Erinnerung: vorwärts heißt nicht schneller werden, sondern mehr Aktivität in der HH). Im Zusammenspiel mit dem Sitz können meine Beine aufpassen, dass das Pferd gerade auf der Linie bleibt, die Schiefe korrigieren, seitwärts einwirken. Vor allem kann ich mit lockerem Bein fühlen, wann der Pferdebauch nach links und rechts schwappt – ein Gespür für mein Pferd bekommen.

 

Wie?
Ich treibe, indem ich das Knie leicht öffne und meine Wade leicht an den Pferdebauch anlege. Dabei öffne ich auch leicht meine Fußspitze nach außen. Ich führe dabei keinen Druck aus. Treiben könnt ihr euch generell als kleinen Impuls vorstellen, nicht als Dauerdruck! Ich treibe nur, wenn nötig. Auf keinen Fall sollte das Treiben in ein Schieben, Quetschen, Klopfen oder Pressen ausarten. Auch wird nicht mit der Ferse getrieben.

 

Exkurs: Wenn ihr treibt, indem ihr das ganze rechte Bein an den Pferdebauch anlegt und drückt, dabei eure Fußspitze nach innen zeigen lässt, dann verspannt sich nicht nur eure ganze Wade, sondern auch euer Becken. Unser eigener Wadenmuskel kann nur ein Auf- und Ab des Beins bewirken. Kein Seitwärts!
Wenn wir die Zehenspitze anziehen, entsteht ebenfalls Druck im ganzen Wadenbereich. Probiert das zu Hause einfach einmal aus. All dieser negative Druck, ist zu viel des Guten, wenn man sich als Ziel gesetzt hat, mit feinen Hilfen zu arbeiten.