Wann treibe ich mit der Wade und wann treibe ich mit dem Sporen?

Heutzutage sieht man viele Menschen, die ihren Sporen die ganze Zeit im Pferd haben. Er ist oftmals nach oben geschnallt, an den Rand der Ferse. Mit vielen klopfenden, abstumpfenden Bewegungen, berührt das Reiterbein immer wieder den Pferdebauch zum Treiben. Stopp! Treibt man denn mit dem Sporen überhaupt?

Von mir gibt es dazu ein klares: Nein!
Wir treiben mit der Wade. Der Sporen ist zur Verfeinerung der Hilfen gedacht, nicht um die treibende Hilfe zu ersetzen. Damit ich den Sporen verwenden kann, muss mein Pferd also zuerst die treibende Hilfe mit dem Schenkel korrekt verstanden haben.

Die Sporen können hinzugezogen werden, um die Hilfen des Reiters an einem gewissen Ausbildungslevel zu verfeinern, indem durch sie ein kurzer Impuls gesetzt wird, der gezielter ist, als die ganze treibende Wade. Bei einem gut ausgebildeten Pferd genügt bereits die Schenkeldrehung, die notwendig ist, um den Sporen an das Pferd zu bringen. Dann berührt der Sporen das Pferd sanft und dieses kann die Signale, gut und gezielt gesetzt, punktuell übernehmen.

Sporen können ein sinnvolles Hilfsmittel sein, sollten aber keinesfalls zu Zwang oder Bestrafung eingesetzt werden. Sporen dienen der feineren Hilfengebung, sanften und punktuellen Hilfen und sorgen damit für eine verbesserte Kommunikation und mehr Klarheit zwischen Mensch und Pferd ab einem gewissen Ausbildungslevel von Mensch und Pferd.